Fälschungssichere Identifizierung einzelner Objekte auf Basis individueller Oberflächenmuster
Die Einzelteilverfolgung in der industriellen Fertigung bietet im Kontext der fortschreitenden Sensorisierung und Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette einen stetig wachsenden wirtschaftlichen Mehrwert. Konventionelle, etablierte Verfahren zur Einzelteilverfolgung wie Seriennummer, Barcode, Data-Matrix-Code (DMC) oder RFID lassen sich zwar in vielen Fällen anwenden. Jedoch sind die Bauteilgröße, Markierungskosten, optische oder hygienische Bedingungen nur einige Beispiele, die eine herkömmliche Track & Trace-Lösung (T&T-Lösung) verhindern können. Ein vielversprechender Ansatz ist daher die Identifizierung von einzelnen Objekten auf Basis individueller Oberflächenstrukturen. Dabei handelt es sich – im Gegensatz zu konventionellen T&T-Verfahren – um einen fälschungssicheren Ansatz, da sich die Strukturen nicht kopieren lassen. Zudem ist die Rückverfolgung von Objekten möglich, bei denen keine Beschriftung oder das Aufbringen eines RFID-Tags möglich ist. Bei Schüttgut, z.B. bei Kunststoffbauteilen, ist darüber hinaus eine einfache Rückverfolgung bereits ab Beginn der Prozesskette möglich.
Mit dem Projektvorhaben „BIANKA“ (Bauteil-Identifizierung zur Einzelteilverfolgung anhand fluoreszierender Additive in Kunststoffbauteilen) entwickelten die Forschungsinstitute Hahn-Schickard und SKZ einen Prototyp, welcher auf fluoreszierenden Additiven basiert, die in Kunststoffen – ähnlich wie Farbpigmente – in geringer Konzentration beigemengt wurden. Durch die statistische Verteilung der Fluoreszenzpartikel beim Herstellungsprozess wird eine individuelle Partikelverteilung an der Oberfläche erreicht. Die Partikelverteilung ist unter normalen Bedingungen unsichtbar und wird mit Hilfe einer UV-Beleuchtung sichtbar gemacht.
Das Start-up Detagto, welches aus dem Hahn-Schickard Institut für Mikroaufbautechnik heraus gegründet wurde und bereits daran arbeitet, die „markierungsfreie Traceability“ anhand von Oberflächenstrukturen in den Markt zu bringen, möchte zukünftig auch das im Projekt „BIANKA“ entwickelte Verfahren als weitere smarte Traceability-Lösung anbieten.
Dr.-Ing. Benedikt Wigger
Geschäftsführer, Co-Founder Detagto
Bei MATRIX VISION hat mir insbesondere die pragmatische, lösungsorientierte Art gefallen. Außerdem stand uns MATRIX VISION mit umfangreicher Expertise und wertvollen Ratschlägen bei der Auslegung der Hardware zur Seite. MATRIX VISION ist hierbei auch gut mit anderen Komponentenanbietern vernetzt, was uns bei Detagto sehr gut geholfen hat.